Wer in London lebt, kommt dieser Tage beim besten Willen nicht um das Gesprächsthema schlechthin herum: Der Besuch von US-Präsident George W. Bush. Gut also, dass der werte Tobistar mich armseligen Studenten zum Sonderberichterstatter auserkoren hat, um meine Perspektive zu schildern.

Bush's Besuch ruft die guten alten Zeiten in Erinnerung, als die LSE noch eine Brutstätte revolutionärer Tätigkeiten war. Was mit witzigen Posters ("The only Bush I trust is my own") und spontanen Anti-Bush-Parties (kein Witz) anfing, kulminierte gestern - durchaus zu meinem Amusement - in kriegsähnlichen Szenen auf dem Campus: Sprechchöre, Blockaden und die wortwörtliche Übernahme eines Uni-Gebäudes.

Trotz alledem lässt mich das ganze eher kalt. 14'000 Polizisten sollen gestern auf dem Flughafen Heathrow anwesend gewesen sein, um für die präsidentiale Sicherheit zu sorgen. In zwei Stunden gehe ich selbst nach Heathrow, um das Ein-Mann-Empfangskommittee für meine Mutter zu bilden. Ob sie sich sicher genug fühlen kann?

--
Jonathan berichtet als Sonderberichterstatter live & direkt aus London von George Bushs Staatsbesuch in Grossbritannien.

---


Beim Ãœbernehmen von Inhalten unbedingt die Creative Commons Lizenz beachten.
TrackBack hat leider vor dem bösen Spam kapitulieren müssen.