Seit dem Einzug in die Wohnung steht das dritte Zimmer leer, obwohl es eigentlich als Wohnzimmer vorgesehen war. Der Grund daf�r liegt nat�rlich nicht in der mangelnden Zeit f�r eine weitere Fahrt in Richtung Ikea, sondern ist ideologisch motiviert:

Das LeerRaum-Manifest

In dieser Zeit, gepr�gt durch Wohnungsnot, soll dieser leere Raum ein Zeichen, ein Statement, gegen die zunehmende Kommerzialisierung unserer Lebenswelt sein, die diese Knappheit an Wohnraum erst erm�glichte. Ein leerer Raum soll zugleich also ein Ort f�r neue Gedanken sein, indem er Platz schafft f�r viel Verdr�ngtes. Der leere Raum auch als Asyl f�r nichts, als Symbol von �berproduktion und Verschwendung. Nur durch sein blosses Existieren pervertiert der leere Raum das Problem, gegen das er seine Stimme erhebt. Er ist leer und zugleich voll.

Aktuell ist im LeerRaum eine Ausstellung beheimatet, die LeichtKunst.

LeichtKunst, Tobistar 2003 (Styropor auf Holz, 25x41x52 cm)

Was sagt das Volumen �ber ein Kunstwerk aus, wenn die Masse es nicht zu �berbieten vermag? Ist Kunst nichtig, wenn sie ist, und wertvoll, wenn sie zu sein vorgibt? Es sind existentielle Fragen, welche das Kunstwerk von Tobistar in der neuen Ausstellung LeichtKunst aufwirft. Die Leichtigkeit des Seins? Bestimmt nicht. Die LeichtKunst f�hrt uns vor Augen, wie unser Schicksal von einzelnen Entscheidungen abh�ngt. Die Styroporfragmente, hier sehr einf�hlsam zu einem Monument des Moments arrangiert, h�tten vom K�nstler auch mit dem Hausm�ll entsorgt werden k�nnen. Die konnotative Ambiguit�t des ausgestellten Materials schockiert und fasziniert uns zugleich. Es ist nichts weniger als das menschliche Sein, das dieses oeuvre moderne verk�rpert.

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