Ein Virus geht um in der Blogosphäre, wahrscheinlich habt ihr es auch schon bemerkt. Grab the nearest book und zeig der Welt, was du für eine feine literarische Nase hast. Zum Beispiel hier, hier und hier oder auch da.
Ich frage mich nun schon seit einer Weile, was denn das Tolle an diesem "Virus" ist. Freuen sich die Weblogautorinnen und Weblogautoren über diesen eigentlichen Lückenfüller, da sie entspannt zurücklehnen können und ihren täglichen Artikel sozusagen geschenkt bekommen haben? Oder ist es schlicht und ergreifend das Bedürfnis, der Welt mitzuteilen, dass man gerade ein tolles Buch in seiner Nähe hat? Oder, und das wäre psychologisch doch sehr interessant, ist es ein befriedigendes Gefühl, die Macht zu haben, über die Verbreitung eines Virus zu bestimmen? In letzter Zeit scheint ja die internettende Zunft gegenüber Virenattacken immer machtloser zu sein. Der Blog-Virus als eine Art Gegenschlag des menschlichen Verstandes?
Neben all den Fragen habe ich natürlich auch ein paar Lösungsvorschläge zur Hand:
- Anstelle von sinnlosen Lückenfüllern schreibe man lieber nichts. Das ist überhaupt nicht tragisch. Da unser reales Leben so extrem langweilig ist, kommen wir am nächsten Tag sowieso wieder.
- Tollen Büchern darf man gerne einen ganzen (und ausführlicheren) Eintrag widmen. Wenn man unbedingt muss, kann man ja immer noch dort den fünften Satz von der Seite 23 zitieren.
- Fühlt man sich von der vernetzten Welt bedroht, so kaufe man sich eine Schreibmaschine und einen Stapel Briefmarken. Der Briefkasten nimmt nicht nur Rechnungen entgegen.
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So the physical interpretation of S+ is that it raises the spin component by one unit of h; if the spin component cannot be raised any further, we automatically get a null state.
njäwoll. bloggen an sich ist überflüssig, da kommts auf die eine selbstverliebte Exhibitionsaktion mehr auch nicht mehr drauf an.
Kommentar von: Leser at 22.04.04 0:52Wenn hier irgendjemand dass Gefühl hat, dass sein Leben langweilig ist, dann könnte es vielleicht daran liegen, dass er Stunden damit verbringt, im Internet nach dem Blog-Virus zu suchen, sinnlose Sätze von irgendwelchen 23. Seiten zu lesen und sich im Nachhinein darüber aufregt.
Dreh mal deinen Kopf etwas nach rechts, schau aus dem Fenster und du wirst feststellen dass ein wunderschöner Frühlingstag dich nach draussen zu rufen versucht.
Helferlein, bewach so lange mein Labor!
Tausend Punkte für den, der herausfindet, aus welchem Buch (S. 23) dieser Satz stammt.
Also ich finde diese Sache ganz witzig. Und da ich keinen Blog habe, kommt es hierher:
"The flowers stood slender and erect".
Jerzy Kosinski, "Being There".
Kommentar von: J at 23.04.04 2:42das tönt aber eher nach "veronika, der lenz ist da"...
Kommentar von: T at 23.04.04 10:51"die Maedchen singen tralala...
die ganze Welt ist wie verhext,
Veronika (ahem) der Spargel waechst..."
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Kommentar von: J at 23.04.04 11:34