Letzte Woche lag völlig unerwartet die aktuelle Ausgabe der Weltwoche in meinem Briefkasten, begleitet von einem Schreiben des neuen Chefredaktors, Simon Heusser: "Einladung zur Begutachtung".

Roger Köppel, Heussers Vorgänger, hatte die neue Weltwoche nicht nur innert kurzer Zeit zum Erfolg geführt, sondern mit seiner Linie vor allem gegen Ende des vergangenen Jahres auch sehr viele Leser verärgert. Im Mai 2004 verliess Köppel die Weltwoche (musste Köppel die WW verlassen...) und mit Simon Heusser wurde der bisherige Leiter der Bereiche Ausland und Wissen neuer Chefredaktor.

Jetzt also eine Einladung. "Ob ein politischer Vorschlag von links oder rechts kommt, ist egal - wichtig ist nur, ob er taugt", heisst es da. Heusser sucht also Leser, und so sind wir als ehemalige Abonnenten aufgefordert, uns die Zeit zu nehmen, "die Weltwoche nochmals kritisch zu prüfen". Für diesen Zweck bekomme ich "die neue Weltwoche" viermal umsonst in meinen Briefkasten geliefert.

Und tatsächlich, sie hat sich geändert: entschärfter Inhalt, aber eine interessante Lektüre. Keine Scheininvaliden, keine Bushanhänger und keine frivolen Sexgeschichten. Dafür sind zwei Köppel-Flüchtlinge zurück: Alain Zucker (neuer Leiter des Ressorts Wirtschaft) und Beatrice Schlag (künftige Leiterin des Ressorts Gesellschaft).

Ein endgültiges Fazit ist das zwar noch nicht, aber ich freue mich auf die beiden weiteren Ausgaben. Ehrlich.

Weltwoche-Dossier
Abgänge
- medienspiegel: Männerbund und Wasserträger bei der «Weltwoche» (allgemein)
- tobistar: «Weltwoche» im Stimmungstief (allgemein)
- tobistar: Tagi-Blog (Martin Kilian)
- tobistar: Neu und cool (Martin Suter)
- medienspiegel: Und noch ein Abgang bei der «Weltwoche» (Martin Beglinger)

Chefredaktion
- medienspiegel: Roger Köppel zieht in «Die Welt» hinaus
- tobistar: Köppel weg
- medienspiegel: «Weltwoche» mit rückläufiger Auflage
- medienspiegel: Simon Heusser wird neuer «Weltwoche»-Chef
- medienspiegel: «Weltwoche» auf Erfolgskurs
- medienspiegel: Studie zur «Weltwoche»

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