Für eine bessere Schweiz | 6.11.05

Im gestrigen Tages-Anzeiger wurden gleich zwei Ideen prominent präsentiert, die der Schweiz den Weg in eine bessere Zukunft weisen:

1. Nationalen Steuertourismus unterbinden
ETH-Professor Carl August Zehnders Vorschlag für ein neues Steuersystem ist so simpel wie bestechend: Die ersten 50'000 Franken werden von der Gemeinde besteuert, der Einkommensanteil zwischen 50'000 und 800'000 Franken vom Kanton, der Rest per Einheitstarif vom Bund . Die Folgen: Umzüge von Reichen zwecks Steueroptimieung werden obsolet, ebenso der komplizierte wie auch mangelhafte Finanzausgleich. Kleinverdiener müssen weniger, Grossverdiener fairerweise mehr bezahlen. Der administrative Aufwand sinkt, die Gemeindebudgets sind nicht mehr von einzelnen Steuerzahlern abhängig - kurz: Es würde vieles besser, was man am heutigen System kritisieren kann. (Mehr dazu: tages-anzeiger.ch)

2. Eine Schweizerische Raumplanung
Das Magazin widmet der Arbeit des ETH Studios Basel gleich eine Sondernummer. Zu Recht. Die vier Architekten Roger Diener, Jacques Herzog, Marcel Meili und Pierre de Meuron haben zusammen mit dem Geografen Christian Schmid und 150 Studenten eine städteplanerische Analyse der Schweiz durchgeführt (Publikation). Ihr Ergebnis ist eine Unterteilung des Landes in fünf Zonen. Und eine implizite Forderung, diese Zonen entsprechend zu entwickeln. Denn: Erstrebenswert ist eine diversifizierte Schweiz, und nicht ein Einheitsbrei vom Lac Léman bis an den Bodensee nach aargauer Vorbild.


Ich unterstütze beide Ideen. Wir sollten mal wieder in grösserem Rahmen über unser Land nachdenken. Dazu muss man nicht gleich mit Pfeil und Bogen kunstvoll Früchte von den Köpfen kleiner Kindern schiessen, sondern einfach mal den Gedanken freien Lauf lassen.


Tags:

---

icon-attribution.png icon-noncommercial.png icon-sharealike.png
Beim Ãœbernehmen von Inhalten unbedingt die Creative Commons Lizenz beachten.
TrackBack hat leider vor dem bösen Spam kapitulieren müssen.

Kommentare
«There's nothing more surprising and enjoyable than getting a comment on your blog.»

Zehnders Vorschlag ist eine klassische Top-Down-Lösung, die wohl nur in der Theorie funktionieren kann. Ich habe meine Kritik zum Vorschlag in Esthers Blog deponiert.

Kommentar von: Christoph at 6.11.05 22:14

findi guet - es jippie uf d verchnüpfig, verschmelzig oder gar ergänzig vom name zehnder um de 3buechstäber ETH... aloha und n'backenkneiffer ufdä weg (hüt sind ja die rote bäckli wider voll im trend - ischja au affig chalt dusse)

Kommentar von: simon at 7.11.05 11:26
Diesen Eintrag kommentieren









Persönliche Informationen speichern?