Warten auf Pizza | 6.01.06

Ein typischer Tag im Leben eines Studenten sieht in etwa so aus: Ausschlafen. 2 Stunden Uni. Mittagessen, dann theoretisch Bibliothek, lernen. Praktisch aber irgendwo anders, irgendetwas anderes. Bei brötchenverdienenden Studenten können die Tage zur Abwechslung jedoch auch mal so ablaufen: Arbeiten. Mittagessen. Arbeiten. So ein Tag war gestern, und sein Höhepunkt lässt sich unschwer ausmachen.

Doch Essen heisst auch immer: sich entscheiden. Gesund oder fettig? Italienisch oder asiatisch? Günstig oder teuer? Take Away oder Restaurant? Mit viel scharf?

Der superszenige Thailänder um die Ecke fiel gestern wegen Renovationsarbeiten aus, zu sehen ist dort momentan nur eine Baustelle. Auf Pasta hatte ich ausnahmsweise keine Lust. Im Tibits um leckere Jalapeños und gesunde Salata kämpfen wie Naturkatastrophenüberlebende um erste Hilfsgüter? Auch lieber nicht. Dann eben die klassische Pizza aus der Migros, eigentlich ein sicherer Wert.

Doch in der Migros angekommen, traf ich zum ersten Mal in meinem Leben auf ein real existierendes Januarloch: Keine Pizza Prosciutto e Funghi mehr weit und breit!(!!!) Zur Auswahl standen nur noch ein Stück Pizza Margherita (für bekennende Puristen) sowie ein gutes Duzend Pizza mit Lachs, die ich nicht mal dann essen würde, wenn ich Lachs eigentlich gern hätte. Deshalb: warten.

Und als ich so da stand und auf eine neue Pizza Prosciutto e Funghi wartete, taten es mir immer mehr gleich. Denn niemand wollte die Margherita und niemand wollte den in Käse ertränkten Lachs. Wir warteten eine ganze Weile, stumm und auf bessere Zeiten hoffend, wir, die Interessengemeinschaft Prosciutto e Funghi.

Und irgendwann war es dann so weit, die Pizza kam und ich machte mich zufrieden auf den Weg zurück ins Büro. Vor dem Eingang traf ich noch meinen Chef, der verwirrt und frierend auf dem Trottoir stand und mich kurz fragte, was denn mit dem Thailänder los sei. So geht das.


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