Um die täglichen Fehltritte der nationalen Schülerzeitung kümmert sich der Pendlerblog sehr vorbildlich. Die erklärten 20min-Fans feiern in diesen Tagen ihr einjähriges Jubiläum. Den zahlreichen Gratulationen schliesse ich mich gerne an - und zwar mit einer Zusammenfassung meiner eigenen 20min-Beobachtungen:

Fangen wir mit der Frontseite an. Wenn nicht gerade reisserische oder belanglose Schlagzeilen die Pendler auf ihrem Weg in die Stadt unterhalten sollen, wird die Frontseite gerne gegen Bares als Werbefläche verkauft. Mal offensichtlicher, wenn die ganze Frontseite nur noch ein Inserat ist, mal weniger offensichtlich, wenn die Cablecom Konkurrentin Swisscom grossflächig dissen darf.

Und schon sind wir bei der Kernkompetenz von 20 Minuten: Die perfekte Platzierung von Werbung. Thematische Gemeinsamkeiten von verschiedenen Inseraten werden geschickt erkannt. Besonders lustige Inserate finden bei 20 Minuten auf natürliche Art und Weise ein passendes Umfeld, denn im Gegensatz zur Disziplin "Werbung als Inhalt tarnen" wird eigentliches Schreiben weder geübt noch praktiziert. So hat 20min die erste weibliche Millionärin entdeckt und bereits bei Ebay gehandelt, als das Internet noch nicht existierte.

Während ich das Pendlerblatt als Anti-Zeitung betrachte, können ihm andere aus meiner Zunft doch auch positives abgewinnen. - Ich bleibe jedoch bei meiner Meinung und halte es mit Kollege Brandstifter: Schlimmer als keine Information ist falsche Information.

In diesem Sinne: Vielen Dank an die Front und alles Gute zum Geburtstag!

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