IFPI vereint Familien, weltweit | 18.10.06

Die IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) hat gestern 8000 neue Klagen gegen Tauschboersen-Benutzer in 17 Laendern - darunter auch die Schweiz - angekuendigt. Gemaess einem Artikel bei TheInquirer.net legt der Vorsitzende der IFPI besonderen Wert auf die Feststellung, dass Konsumenten heute Musik legal beziehen koennten auf eine Art und Weise, wie es vor Jahren noch unvorstellbar gewesen sei. Es gaebe deshalb keine Entschuldigung fuer illegales Filesharing. Hohe Strafen gegen Suender auszusprechen sei somit mehr als angemessen. Zusaetzlich werden Eltern dazu ermutigt, ihre Kinder ueber die Konsequenzen aufzuklaeren, wenn sie illegal ohne Sorgfalt und Herzblut produzierte Musik von der letzten Superstars-Staffel herunterladen. The Inquirer kommentiert mit dem noetigen Sarkasmus, dass die neue IFPI-Aktion Familien nicht nur beim warnenden Eltern-Kind Gespraech vereint:

"[...] it brings families together as they struggle to pay off their massive settlement fees and scout around for things they can sell." (Inquirer)


Im Gegenzug waere mal wieder eine kleine Kampagne faellig, die die positiven Konsequenzen des (illegalen) Filesharings aufzeigt:
- Bessere Musik, da diese sich weiterhin verkauft
- Mehr Macht fuer kleine Labels, da sie gute Musik bieten
- Mehr Konzerte, da die Bands daran mehr verdienen als die gewoehnlichen 20 Cent pro CD
- Ein einfacher Weg, neue Musik zu entdecken
- Last.fm - Ohne MP3 kein Napster, ohne Napster keine globale Verbreitung von MP3, ohne globales MP3 kein iPod, ohne iPod keine noch globalere Verbreitung von digitalen Musikbibliotheken wie iTunes, ohne Programme wie iTunes kein Last.fm.


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theinquirer.net: Music industry unleashes 8,000 new lawsuits
reuters.co.uk: Music industry in 8,000 new file-share lawsuits
slashdot.org: International Music Industry Amps Up Anti-P2P War
techworld.com: Recording industry sues 8,000 more file sharers

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Disclaimer: Ja, ich weiss. Jeder 2. Artikel enthaelt in letzter Zeit irgendeinen Verweis auf Last.fm. Mir ist selber raetselhaft, warum das so ist. Sei jedoch versichert, liebe Leserschaft: Diese Obsession basiert auf reiner Ueberzeugung und nicht auf geschaeftlichen Verstrickungen. Aber falls in London mal ein Job frei werden sollte, buche ich meinen Flug am naechsten Tag.


Tags: ifpi lastfm mp3 musik

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Kommentare
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Die Familien werden auch noch aus einem anderen Grund vereint: wenn man nämlich nicht nachweisen kann, wer die Urheberrechtsverletzung begangen hat, wird das Verfahren eingestellt. Es gibt in CH keine Sippenhaft und da kein Familienmitglied ein anderes belasten muss, haben die keine Chance bei einem gemeinschaftlich genutzten PC - falls die Familie zusammenhält...

Kommentar von: Unwichtig1 at 18.10.06 16:38
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